Wir planen eine öffentliche Markierungsaktion von leer stehenden Wohnungen in Düsseldorf. Dabei brauchen wir eure Hilfe. Wenn ihr Wohnungen und Häuser (bitte keine Büroräume) in der Stadt seht, von denen ihr wisst, dass sie schon eine Weile (mind. drei Monate) leer stehen, dann schickt uns bitte eine Mail mit der Adresse und (wenn möglich) einem Foto an: info@bezahlbarer-wohnraum-duesseldorf.de
Kategorie: Aktuelles
Hans Liedloff muss seine Wohnung verlassen. Entscheidung des Landgerichts Düsseldorf!
Eine bei der letzten Verhandlung vor dem Landgericht von den Vermietern in Aussicht gestellte außergerichtliche Einigung kam jetzt doch nicht zu Stande. Am Donnerstag, 6.11. 2014 erklärte das Landgericht die Räumungsklage für rechtskräftig. Bis zum 31.1.2015 muss der 89jährige Mann seine Wohnung räumen. Für Hans Liedloff bricht eine Welt zusammen: Er lebt seit 50 Jahren in der Wohnung und kann fast alle Wege, wie z.B. Einkaufen, Arztbesuche etc., alleine bewerkstelligen.
Das Bündnis für bezahlbaren Wohnraum Düsseldorf kündigt Protestaktionen an, sollte es Ende Januar 2015 zu einer Zwangsräumung von Hans Liedloff kommen. Unterstützung kommt auch von Kalle aus Köln, der im April 2014 zwangsgeräumt wurde und der Initiative «Recht auf Stadt Köln».
Düsseldorf braucht eine neue Sozialpolitik! „Initiativkreis Armut“ und „Bündnis für bezahlbaren Wohnraum“ überreichen Forderungskatalog
Die neuen Mehrheitsverhältnisse auf kommunaler Ebene in Düsseldorf gehen mit großer Hoffnung auf Veränderungen in der bisherigen Sozialpolitik einher. Im Zuge der Wahlkampfveranstaltungen wurde das Vorhaben, diesen Politikwechsel durchzusetzen, als eine der dringlichsten Aufgaben der kommenden Ratsmehrheit hervorgehoben. In der Vergangenheit gehörten bspw. die Vertreibung von Wohnungslosen oder das Durchsetzen von Glamourprojekten wie dem Kö-Bogen in unserer Stadt zum praktischen Alltag.
Nun haben beide Zusammenschlüsse die neue Zusammensetzung des Rates zum Anlass genommen, um ihre Ideen und Forderungen für eine bessere Sozialpolitik umzusetzen. „Eine Veränderung im Umgang mit den Ärmsten unserer Stadt ist dringend geboten“, sagt Pater Wolfgang Sieffert OP von der Altstadt Armenküche. „Wir brauchen ein friedliches und respektvolles gesellschaftliches Miteinander, anstatt verschiedene Gruppen gegeneinander auszuspielen“.
Das Forderungspapier zu sozialpolitischen Handlungsbedarfen in Düsseldorf wird vom Initiativkreis Armut und dem Bündnis für bezahlbaren Wohnraum in Düsseldorf anlässlich der Ratssitzung an die Fraktionen überreicht:
Der Oberbürgermeister Thomas Geisel und VertreterInnen der Ratfraktionen der FDP, SDP und Grünen haben den Forderungskatalog persönlich entgegen genommen. OB Geisel, der den Katalog schon vorab gelesen hatte, meinte dass er ihn als Leitfaden für seine Wohnungs- Obdachlosen- Flüchtlings- und Drogenpolitik nehmen werde.
Protestaktion gegen Zwangsräumung!
89 Jahre altem Mann droht Zwangsräumung! Bündnis für bezahlbaren Wohnraum und „Recht auf Stadt“ Köln unterstützen Berufungsklage von Hans Liedloff
Hans Liedloff lebt seit nun 50 Jahren in seiner Mietwohnung in Düsseldorf-Garath. Doch seit 2008 erschweren ihm Rechtsstreitigkeiten mit seinen Vermietern das Leben. Dem 100 % schwerbehinderten und fast blinden Mann droht nun die Zwangsräumung.
Bereits vor Jahren entbrannte der Rechtsstreit wegen angeblicher Mietrückstände und notwendiger, jedoch nicht durchgeführter Sanierungen. Letztlich wehrte sich Hans Liedloff mit einer Anzeige gegen seine Vermieter. Dies nahmen sie zum Anlass, eine Räumungsklage gegen den hoch betagten Witwer anzustreben. Dieses Verfahren wird nun am kommenden Donnerstag in einer Berufungsklage vor dem Landgericht Düsseldorf verhandelt.
Unterstützung suchte Hans Liedloff nun gemeinsam mit Kalle aus Köln, der im April 2014 zwangsgeräumt wurde, beim Bündnis für bezahlbaren Wohnraum Düsseldorf.
„Es ist unfassbar, welchem Stress Hans Liedloff ausgesetzt wird. Eine drohende Zwangsräumung bedeutet eine massive persönliche Belastung“, sagt Kalle Gerigk als Betroffener einer Zwangsräumung. „Gemeinsam mit den erfahrenen Unterstützer_innen aus Köln werden wir nicht zulassen, dass Hans Liedloff seine Wohnung verlieren wird“, ergänzt Julia von Lindern, Sprecherin des Bündnis› für bezahlbaren Wohnraum in Düsseldorf.
Hans Liedloff darf (vorerst) bleiben! Zwangsräumung ausgesetzt! Außergerichtliches Verfahren wird nun doch angestrebt!
Über 40 Menschen protestierten vor dem Landgericht und begleiteteten Hans Liedloff in den Gerichtssaal. Zu Beginn der Verhandlung überraschte der Anwalt der Vermieter die Anwesenden mit einem versöhnlichen Gesprächsangebot: er werde versuchen, seine Mandant_innen von einer außergerichtlichen Einigung zu überzeugen.
Dieses Angebot wurde von Hans Liedloff, seinem Anwalt sowie dem anwesenden Richter sehr begrüßt. Die Frist zur außergerichtlichen Vereinbarung wurde auf den 06.11.14 um 14.00 Uhr terminiert.
Nun bleibt abzuwarten, welche Lösung beide Parteien finden werden. Festzuhalten ist:
Widerstand lohnt sich, Solidarität zahlt sich aus!
Stadtteilrundgang durch Oberbilk und Friedrichstadt
Beim Rundgang durch die Stadtteile Oberbilk und Friedrichstadt am Donnerstag, 18.4. beteiligten sich über 70 Menschen. Besucht wurden neue Bauvorhaben und Wohnhäuser, bei denen die Miete extrem gestiegen ist.
Folgende Projekte wurden beim Stadtteilrundgang angelaufen:
Akelius (Flügelstraße): Das (schwedische) Immobilienunternehmen kauft in deutschen Großstädten verstärkt Wohneinheiten in beliebten Lagen. Nach Einbau einer schlichten Küche steigt der Quadratmeterpreis durchschnittlich einfach um 4,- € / m² Kaltmiete.
Ehemaliges Toom-Gelände: der Investor Cap Rate hat Interesse an dem Gelände geäußert. Dort sollen laut Cap Rate Wohnungen für StudentInnen und grundsätzlich im mittelpreisigen Segment entstehen. Aufgrund einer Aktion des Bündnis’ bezahlbarer Wohnraum reagierte der Investor und nahm zwecks gemeinsamer Planung Kontakt zur Bezirksvertretung auf.
Schokoladenfabrik: Tecklenburg Bau bewirbt die neu gebauten Wohnungen als „Ausnahme-Immobilie“. Ausnahmslos unbezahlbar sind auch die Kaufpreise: ab 650.000 € sind Wohnungen zu haben.
Fürstenplatz: der Investor Dornieden Generalbau GmbH baut auf dem ehemaligen ALDI-Gelände Eigentumswohnungen ab einem Kaufpreis von 500.000 € aufwärts und wirbt mit einer Umgebung, die einer italienischen Piazza gleichkommt.